Ja, sicher. Es ist noch etwas früh von einer Tradition zu sprechen, wenn diese in den vergangenen sechs Jahren erst drei Mal mit Unterbrechungen stattgefunden hat.
Aber frühzeitig vor dem drohenden Jahresende habe ich mich gemeinsam mit Torsten, auf einen gemeinsamen Termin und eine geeignete Route für unsere Jahresabschluss-Wanderung verständigt. Zum Ende des Jahres 2018 sollte es wieder einmal eine kleine Wanderung geben und das wollen wir auch in den kommenden Jahren so beibehalten.
Vor etlichen Jahren bin ich im Herbst schon einmal vom Stimm Stamm aus nach Hause gewandert. Mit dem Auto hatte ich mich zum Parkplatz in der Nähe des Fernmeldeturms bringen lassen und bin dann über den Plackweg und die Wennemer Höhe ca. 10 km nach Hause gewandert.
Diese Tour hatte ich noch in recht positiver Erinnerung, so dass ich sie als Basis für unseren diesjährigen „Jahres-Aus-Lauf“ nutzen wollte. Allerdings überlegte ich mir, ob man nicht noch ein kleines Stück Wegstrecke zusätzlich vorne anknüpfen könnte.
Auf der Webseite www.komoot.de fand ich eine gute Möglichkeit der Tourenplanung und so klickte ich mich durch die Karte nach möglichen Orten, an denen man uns für den Start mit dem Auto aussetzen konnte. Die Wahl fiel dann auf das nördliche Ende von Eversberg.
Zusätzlich fügten wir noch einen kleinen Abstecher zum Lörmecke-Turm hinzu, womit wir dann auf eine Gesamtstrecke von etwas mehr als 18km kamen. Nach einigen Höhenmetern bis zum Turm geht es von dort im Grunde genommen nur noch bergab.
Wir starteten wie geplant pünktlich um 15:00 Uhr am Parkplatz am nördlichsten Zipfel von Eversberg. Über anfangs asphaltierte Wege gelangten wir nach etwa 3.5km zum Lörmecke Turm. Nach ein paar Minuten Pause, aber dieses Mal ohne den Turm zu besteigen, ging es dann über den uns gut bekannten Plackweg in westliche Richtung weiter.
Etwa 500 Meter vor dem Wander-Parkplatz an der B55 führte uns die Route etwas südlich zur Bundesstraße, die wir dort überqueren sollten. Der Weg bis zur Straße war auf der Karte zwar eingezeichnet, direkt vor Ort mussten wir aber sehr genau nach ihm suchen. Es glich eher einem Hindernislauf über gefällte Bäum und sonstige Baumüberreste und kostete uns auch einige zusätzliche Zeit bis wir die Bundesstraße erreichen konnten.
Bei den vielen Forstarbeiten schien man dort wohl keine große Rücksicht auf den ausgewiesenen Wanderweg genommen zu haben, so dass wir zu Fuß schon einige Probleme bekamen.
Nachdem wir den Stimm Stamm dann hinter uns gelassen hatten, wurde es relativ schnell dunkel. Taschen- und Stirnlampe waren schnell zur Hand. Aufziehender Nebel und beginnender Nieselregen machten die restliche Tour allerdings rein optisch relativ schwierig und eintönig. Man konnte zum Teil nur etwa 20 m weit sehen und das Licht der Taschenlampe erzeugte vor uns nur eine Wand einer milchig grauen Tapete.
In Höhe des „Enster Knick“ sahen wir dann ein recht helles Licht vor uns. Es war ein Mountain Biker, der sich auf den Weg von Enste nach Belecke gemacht hatte, aber wegen seiner beschlagenen Brille nichts mehr sah und eine Zwangspause einlegen musste. Wir wünschten uns gegenseitig ein weiteres gutes Vorankommen und entfernten uns dann schnell von einander.
Je näher wir uns dann unserem Ziel näherten, desto schlechter wurde größtenteils die Wegführung. Die Dunkelheit, die schlechte Sicht und der durch Waldarbeiten aufgewühlte Boden machten das Fortkommen zunehmend schwieriger. Teilweise mussten wir mehre Minuten lang die Örtlichkeiten mit dem Navi abgleichen, um den Weg fortsetzen zu können. Dazu kam noch, dass meine Beine schwer und schwerer wurde. Als aktiver Schreibtischtäter reißt man 18 km nicht einfach mal so ab und ich war dann doch sehr erleichtert, als wir auf den mir sehr bekannten Bremkeweg stießen, der uns direkt ans Ziel und damit nach Hause führte.
Wir waren für die 18 km knapp fünf Stunden unterwegs. Geplant hatten wir mindestens eine Stunde mehr, da wir auch ein paar Pausen einlegen wollten. Der beginnende Regen und die schlechte Sicht sorgten aber dafür, dass wir die Strecke bis auf wenige Ausnahmen durchmarschiert sind.
Diese für mich ungewohnte Menge an Bewegung hat mich dann auch noch zwei Tage in Form eines ordentlichen Muskelkaters begleitet. Wenn ich mich im neuen Jahr nun auch noch etwas regelmäßiger auf kleinere Touren aufraffen könnte, dann wäre ich mit mir schon sehr zufrieden. Ich lasse es nicht unversucht. 😉