Das Sauerland. Unendliche Weiten…
Für den Gelegenheitsradfahrer ist es nicht immer einfach, in dieser Gegend motiviert und ohne übermäßige Strapazen ein paar Kilometer abzuspulen. Und so war auch für mich die Motivation sehr übersichtlich gesät, so dass ich mein damaliges Kettler-Rad (Blacklight) sehr – jung und mit nur wenig gefahrenen Kilometern wieder verkauft habe.
Nachdem nun die Nordschleife des Sauerlandradrings eröffnet wurde und wir parallel dazu eine kleine E-Bike-Tour nach Arnsberg gemacht haben, fing ich dann doch wieder Feuer. Ich wusste, dass ich Bewegung mehr als nötig habe und dass mir das Radfahren im Grunde genommen schon viel Spaß macht. Die Strecke von Wennemen nach Wenholthausen ist zudem eine perfekte Alternative zum Ruhrtalradweg und von der Wegführung hervorragend für den vorzeige Ausdauersportler, wie ich einer bin. 😉 Es galt also etwas zu unternehmen.
Die Frage war nur, woher ich nun ein Fahrrad nehmen sollte. Um den Geldbeutel etwas zu schonen, wollte ich nicht auf ein neues Rad zurückgreifen. Ein gebrauchtes wär absolut ausreichend, denn die Technik von vor zwei Jahren steht doch der aktuellen nicht wirklich großartig nach. Zumal ich aus aktuellen Modellen keinerlei Vorteil ziehen könnte.
Im Internet habe ich mich in diversen Gebrauchtradbörsen umgesehen. Aber was sollte ich kaufen? Welcher Hersteller, welches Modell? Und vor allem, in welchen Zustand sind die Räder? Quer durch Deutschland wollte ich nicht fahren, um eine Probefahrt zu machen und es dann später doch stehen zu lassen. Es hielt den Gang zu einem Händler, bei dem ich die Räder testen kann und der mir auch eine Garantie auf das Rad geben kann, für die beste Alternative. Zumal es einige davon in der heimischen Gegend gibt.
In der Nähe meines Arbeitsplatzes besuchte ich ein von Freunden empfohlenes Zweiradfachgeschäft. Und dort tat ich, wovon mir meine Mutter sonst immer abgeraten hat. „Kaufe nicht das Erstbeste. Vergleiche!“
Ich fand dort ein Rad, das perfekt zu mir passte. Die Rahmenhöhe und die Sitzposition waren perfekt. Kein gekrümmtes vorgebeugtes Sitzen mit einem nach oben geknickten Hals. Auf Dauer wirklich unbequem, wenn man nicht richtig trainiert ist. Sportlich ja, aber bitte etwas bequemer.
Die Ausstattung des Rades war auch für meine Zwecke mehr als ausreichend. Ich war von dem Rad gleich begeistert und nachdem ich beim Preis noch ein wenig verhandeln konnte, habe ich es ein paar Tage später direkt mitgenommen.
Es handelt sich um ein „Giant Freerider RS light GTS“, welches 1.5 Jahre alt war und nur knapp 200km gefahren wurde.
Jetzt, etwa drei Wochen und knapp 120km später, bereue ich den Kauf in keiner Weise.
Früher hatte ich nach den ersten Touren ständig unangenehme Schmerzen im Allerwertesten, was wohl durch den für mich recht unbequemen Sattel herrührt. Damals ein gefundenes Fressen für den inneren Schweinehund. Mit dem neuen Rad hatte ich selbst nach den ersten längeren Touren (32km und 43km) keine Probleme damit. – Klar, die Beine waren schon relativ am Ende ihrer Kräfte, mein Hintern aber zeigte keine Ermüdungserscheinungen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich wohl etwas weiter fahren können. Aber ich wollte ja nicht gleich übertreiben.
Wenn nun noch das Wetter mehr in Stellung „Sommer“ schalten würde, dann geht es wieder raus. Aber bei dem strömenden Regen ist es sinnlos zu fahren. Wer auch immer für das Wetter verantwortlich ist, sollte einen Blick auf den Kalender werfen. Juli! Ein Sommermonat. Ich fühle mich momentan eher wie im Spätherbst.