Wenn man mir die Frage stellt „Haben Sie gediehnt?“, so muss ich sie mit einem klaren „Nein!“ beantworten.
Ich habe es damals vorgezogen, einem geregelten Tagesablauf und festen Dienstzeiten in meiner direkten Nähe nachzugehen. Ich bevorzugte also das bequeme Leben zuhause und so verschlug es mich in die Verwaltung des hiesigen Krankenhauses.
Durch meinen Arbeitskollegen erhiehlt ich nun die Einladung, als Gast dem Bezirkspokalschießen in Ahlen beizuwohnen. Er ist Mitglied der „Reservistenkameradschaft Möhnesee“ und somit mit allem rund um die Bundeswehr mehr als vertraut. Beim Bezirkspokalschießen nehmen- Reservisten und aktive Soldaten der Bundeswehr teil, bei dem die beste und zielsicherste Mannschaft gesucht wird.
Als Gast darf man ebenfalls an diesem Turnier teilnehmen. Allerdings außer Konkurrenz.
Schon früh morgens um 7Uhr fanden wir uns pünktlich auf der Standortschießanlage in Ahlen ein. Nach dem Ausfüllen der Teilnehmerliste war Antreten angesagt. Neben mir waren noch ca. 15 andere Zivilisten dabei, die sich schon rein optisch vom restlichen Teilnehmerfeld unterschieden. Denn wir waren die wenigen, die in Zivilkleidung dort auftauchten. Alle anderen waren in den entsprechenden Feldanzügen bekleidet. Der eine mit mehr, der andere mit weniger Streifen, Sternen oder sonstigen Rangabzeichen auf der Schulter.
Geschossen wurde beim Bezirkspokalschießen mit zweierlei Waffen.
Zum einen die Pistole P8, sowie das Gewehr G36 von Heckler & Koch.
Für mich das erste Mal mit einer scharfen Waffe zu tun zu haben. Und so wurden die Zivis zunächst einmal mit dem Gerät vertraut gemacht. Aufnehmen, Laden, Entsichern, Zielen, Feuern, Sichern, Ablegen. Jeder durfte die Waffe einmal in die Hand nehmen und sich mit ihr vertraut machen. Zunächst natürlich ohne Munition.
Kurz darauf fanden wir uns auf der Schießbahn für die P8 ein und meldeten uns an. Wir erhielten jeweils ein Magazin mit sieben Patronen. Kurz darauf ging es dann los. Vortreten. Waffe aufnehmen, Waffe laden und entsichern. In 25m Entfernung stand die Zielscheibe mit der 10 in der Mitte. Diese galt es zu treffen. Von den sieben Schuß wurden die besten fünf gewertet. Mein Ergebnis: 9, 9, 8, 7, 7 also 40 von max. 50 möglichen Punkten. Für einen blutigen Anfänger sicher nicht schlecht.
Im Anschluss dann das Gewehr G36.
Davor hatte ich schon einen gewissen Respekt. Diese Waffe ist ja nun nichts alltäglichen. Zumindest nicht in meinem Leben. 😉
Geschossen wurden insg. 12 Schuss (wovon die besten zehn gewertet werden) im Liegen, wobei die Waffe auf einem Sandsack auflag. Gezielt wurde über das Zielfernrohr auf die 125m entfernte Zielscheibe. Mein Ergebnis dabei war: 10, 9, 9, 9, 8, 9, 7, 7, 10, 9. Das macht 87 von max. 100 möglichen Punkten. Auch hier war ich eher überrascht, wo ich zuvor doch noch so nervös war.
Die Teilnahme am Bezirkspokalschießen- in Ahlen hat mir sehr gut gefallen. Auch als „Randgruppe“ war man unter all den Uniformträgern voll integriert und man kam mit allen schnell ins Gespräch, so dass die Wartezeiten recht kurzweilig waren.
Eine neue Erfahrung für mich. Mal schauen, was als nächstes kommt.
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