Die tägliche Routine hat mich nun mehr als eine Woche lang wieder, aber dennoch schlummert noch immer ein wenig Erholung und Urlaubsfeeling in mir. Das Wetter ist momentan ja auch im heimischen Sauerland ausnahmsweise ein wenig in Sommerlaune,- so dass die Erinnerungen an Sommer, Sonne, Meer und Strand damit nicht allzu schnell verblassen.
Es war Samstag, der 14.7.2012 um relativ genau 4:00Uhr als der Wecker klingelte und die Urlaubszeit — im wahrsten Sinne des Wortes – einläutete. Der Beginn meines dreiwöchigen Urlaubs und dann gleich zu dieser nachtschlafenden Zeit. Aber wir hatten ja ein Ziel vor Augen und das hieß Sommerurlaub an der Nordsee auf „die Sylt“, wie Eric das gerne auszudrücken pflegte.
Die Koffer waren gepackt und bereits am Vorabend im Auto verstaut worden. Somit gingen wir alles in Ruhe an und verstauten die restlichen kleineren Taschen und die Kinder im Auto. Ausgestattet mit ausreichend Verpflegung ging es um 5:30Uhr dann los auf die Autobahn. Die Fahrt selbst war äußerst entspannt. Kaum Verkehr und keinerlei Staus, nur der Wunsch der Kids nach der ein oder anderen kleinen Pause. Was aber viel wichtiger war… keine Fragen, wie „Sind wir bald da?“ oder „Wie weit ist es noch?“. Alles bestens also.
Nachdem wir den Elbtunnel in Hamburg hinter uns hatten, ein Blick auf die Tankanzeige der LPG-Anlage. Wir planten einen Tankstopp in Kaltenkirchen und hätten auch weitaus weiter fahren können, denn der Astra zeigte sich als – sparsamer als gedacht. Trotz der Beladung kamen wir bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120km/h auf einen Verbrauch von nur 7,2l/100km. Ich tankte also wie geplant für knapp 22 Euro den Gastank randvoll und die Reise konnte weitergehen. Das Einzige, was störend wirkte, waren die sporadischen, aber doch recht starken Regenschauer, die uns teilweise stark ausbremsten. Wenn man auf den Weg in den Sommerurlaub ist, dann möchte man das nicht. Aber wir hatten keine Wahl. Augen zu und durch – und vor allem hoffen, dass der Regen nur eine Ausnahmeerscheinung während der Anreise bleibt.
Die letzte Ausfahrt der A7 vor der dänischen Grenze führte uns in den Ort Niebüll, der knapp 6km von der Küste entfernt liegt. Hier fand für uns die erste wirkliche Zwangspause statt, da wir auf unsere Verladung auf den Shuttlezug warten mussten, wir öffneten alle Fenster und schnupperten erstmals die angenehme und lang vermisste Küstenluft. Das Ziel unserer Reise war zum Greifen nah. Die Fahrt mit dem Sylt Shuttle war für jeden von uns etwas ganz Neues, denn wo kann man schon mit dem Auto zugfahren? Aufgrund der vielen Reisenden setzte die Bahn entsprechend viele Züge ein, was zu einer recht geringen Wartezeit führte und eh wir uns versehen konnten, standen wir im Auto sitzend schon im Unterdeck auf dem Sylt Shuttle. Die Fahrt begann und aus dem Autoradio erklang „Westerland“ von den Ärzten. Alles andere wäre auch unpassend gewesen. – Auf der Fahrt mit dem Zug dann der erste Blick auf das Meer. Die Jungs drückten sich die Nasen an der Scheibe platt und freuten sich schon riesig auf Sommer, Strand und Mee(h)r.
Nach etwas mehr als 30 Minuten kamen wir im Bahnhof von Westerland an. In einer langen Reihe fuhren alle Fahrzeuge wieder vom Zug herunter und verteilten sich danach schnell an den ersten Kreuzungen der Stadt. Wir folgten unserem Navi und erreichten wenige Minuten später unsere Wohnung, die für die kommenden 14 Tage unser Zuhause darstellen sollte. Das Auto wurde vom Kofferballast befreit und die Schränke gefüllt. Nach der langen Fahrt hatten wir alle mehr oder weniger das Bedürfnis nach Bewegung und so sind wir direkt nach dem Auspacken losgezogen, um die nähere Umgebung zu erkunden. Es war recht stark bewölkt und eine ordentliche Briese wehte ums um die Nase. Aber – und das war die Hauptsache — es war trocken und sah auch weit und breit nicht nach Regen aus.
In der Friedrichstrasse (Fußgängerzone) steigerte sich das Urlaubsgefühl. Fischbuden (der Herr Gosch betreibt davon gefühlte zehntausend alleine auf Sylt), Souvenirstände und Immobilienschaukästen mit unglaublichen Sonderangeboten zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Fußgängerzone endet an der Promenade der Westküste und natürlich war das für den ersten Tag unser Ziel. Eine steife Brise wehte uns entgegen und entsprechend hohe Brandungen schlugen am Strand an. Hunderte Möwen kreisten in der Luft und einige Kitesurfer waren trotz oder gerade wegen des Windes auf dem Wasser unterwegs. Der Start in den Urlaub war mehr als vielversprechend.
Sylt ist eine ausgesprochen schöne Insel. Viele Dünen, viel Sand, viele natürliche Grünflächen und ein paar wenige kleine Wälder. Dazu etlichen kleine Orte mit wunderschönen alten Gebäuden, vielfach mir Reet eingedeckt. Aber natürlich hat die Insel auch ihre kleinen Makel, wie z. B. die großen Betonbauten in der Nähe der Promenade in Westerland, aber davon abgesehen ist die Insel wirklich wunderschön. Wir haben die Insel in der ersten unserer zwei Wochen ausgiebig erkundet. Vom südlichen Sandstrand in Hörnum, über den nördlichen Hafen von List, bis hin zum Morsum-Kliff im Osten. Das Wetter war wie dafür gemacht. Milde Temperaturen, etwas Wind und kein Tropfen Regen, obwohl der Wetterbericht nicht selten ganz andere Angaben gemacht hatte.
Die Strände haben es uns und den Kindern dabei besonders angetan, denn nirgendwo anders an der Deutschen Küste findet man so schöne, saubere und feine Sandstrände wie hier. Obwohl wir in der Hauptsaison dort waren, hatte man nie das Gefühl, dass die Strände oder die Ortschaften überfüllt waren. Überall blieb viel Platz und die Handtücher für das Reservieren der Liegen konnten von vornherein im Haus bleiben. 😉 Deutschlands größter Sandkasten war genau das richtige für unsere Jungs. Da wurden Burgen gebaut, Wassergräben gezogen und und und. Nur vor den Krabben im Wasser hatten sie großen Respekt. Aber davon gab es zum Glück nur wenige.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich nie in offene Gewässer gehe, weil ich so manche schlechte Erfahrung – mit durch Scherben aufgeschnittenen Fußsohlen oder Magendarmerkrankungen gemacht habe. Aber an unserem letzten Strandtag im Norden Sylts habe ich eine Ausnahme gemacht, obwohl das Wasser mit 17-°C nicht wirklich als warm zu bezeichnen war. Bei dem feinen steinlosen Sand musste ich mir keine Sorgen über scharfe Kanten machen und so wagte ich den Gang ins Wasser. Der Strand war extrem flach, so dass man schon verdammt weit gehen musste, um bis zum Hals im Wasser zu stehen. Und wenn man sich einmal an die Temperatur gewöhnt hat, dann kommt einem das Wasser weitaus wärmer vor. Ach ja… man sollte nicht vergessen, die üblichen Körperteile mit Sonnencreme einzureiben. Dann erspart man sich nämlich auch einen ordentlichen Sonnenbrand, der mich auch die ersten Tage in der Heimat ordentlich beschäftigt hat.
Im Urlaub natürlich auch immer mit dabei war meine Nikon D5100 mit der ich während unseres Aufenthalts knapp 1300 Fotos geschossen habe. Natürlich sind beim ersten Durchsehen der Fotos bereits etliche wieder gelöscht worden, die entweder doppelt oder schlecht belichtet waren, der Großteil von über 800 Bildern wird aber erhalten bleiben und uns auf Dauer an diesen wunderschönen Urlaub erinnern.
Viel zu schnell waren die 14 Tage vorüber der Zeitpunkt der Abreise kam unaufhaltsam näher. Der Autozug brachte uns am Samstag, 28.7. um 8Uhr wieder zurück auf das Festland, von wo wir zügig und ohne Staus, dafür aber mit einigen ordentlichen Regenschauern, am Nachmittag wieder heimisches Gefilde erreicht haben. Das aber natürlich nicht ohne zahlreiche Muscheln und viel Sand in großen Einmachgläsern im Gepäck. Wenn man in der Sonne sitzt und sich den Sand durch die Finger rieseln lässt, dann ist man gedanklich ganz schnell wieder am Strand.
Mein abschließender Dank gilt der Firma Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, die uns vermutlich unbewusst während der 14 Tage ihr gesamtes Produktportfolio der Cayenne-Serie präsentiert hat. Wir haben zuvor noch nie in so kurzer Zeit auf öffentlichen Straßen derartig viele Fahrzeuge eines Modells gesehen, wobei wir haben in den zwei Wochen sicher jede mögliche Ausstattungskombination in allen Farbenvariationen zu Gesicht bekommen haben. Wenn es das Sylt-Auto gibt, dann ist es zweifelsfrei der Porsche Cayenne.
Daneben gab es natürlich noch viele andere nicht ganz alltägliche Autos, die uns dort über den Weg fuhren. Von Lamborghini, Ferrari, Bentley und Rolls Royce über Porsche und Mercedes bis hin zu Aston Martin und Maybach war alles vertreten.
Zum Schluss noch ein paar Links, die uns immer wieder schnell zumindest digital auf die Insel bringen:
Live Video vom Leuchtturm in Hörnum
Live-Videocam in Westerland mit Steuerungsmöglichkeit
Webcam auf der Promenade in Westerland
Surfwebcam in Westerland
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