Borusseum_Dortmund_2012-04-04 11-36-47Es war vor einem Jahr. Mai im Jahre 2012.
Borussia Dortmund gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal klar und deutlich mit 5:2 gegen den FC Bayern München. Diesem Ereignis habe ich damals auch einen Artikel meines Blog gewidmet.
In der Zwischenzeit sind 52 Wochen vergangen und die Meisterschale der vergangenen Bundesliga-Saison liegt schon seit einigen Tagen in der Schublade eines süddeutschen Fußballvereins, den viele auch unter dem Namen FC Bayern München kennen. Am vergangenen Samstag fand in Wembley das Finale der Champions League statt. FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. Das Spiel endete – schon beinahe symptomatisch für den Verein – mit einem last minute Tor in der 89. Minuten von Arjen Robben 2:1 für München. Das Ende vom Lied war dann die Übergabe des Henkelmanns an die Bayern.
Das war ein starkes Spiel. Spannend bis zum Schluss und absolut nichts für Personen mit einem schwachen Herz. Der Schiedsrichter hätte auf beiden Seiten in so manchem Fall etwas stärker durchgreifen dürfen. Dante und Ribéry haben es schon etwas arg übertrieben. Ok, auch Tritt auf den Knöchel von Boateng durch Lewandowski war nicht in Ordnung, aber eventuell noch dadurch zu entschuldigen, dass der Fuß von Lewandowski zwischen denen von Boateng feststeckte. Sei es drum…
Ganz hervorragend fand ich die Leistung von Roman Wiedenfeller. Er hatte anfangs ja noch vergleichsweise wenig zu tun, während Manuel Neuer umso mehr ins Schwitzen kam. Aber Weidenfeller bewies mehrfach, dass er zu den besten Keepern Europas gehört. Eine tolle Leistung.

Nun ja… der Fall ist erledigt, der Drops gelutscht.
München hat ein Jahr nach dem Dortmunder Double nachgelegt und verdient, aber auch mit etwas Glück, gewonnen. Wichtig ist und bleibt die Tatsache, dass die Champions League von einem deutschen Verein gewonnen wurde. Und… ja, liebe Englänger, für euch natürlich nicht weniger wichtig, dass ein deutscher Verein das Champions League Finale verloren hat. Diese Tatsache war euch ja noch viel wichtiger.
Keine 24 Stunden nach dem Abpfiff des Finales findet sich unter meinem damaligen Blogpost ein Kommentar von einem anonymen „Jupp“, der es natürlich nicht lassen konnte, meinen damaligen Text mit der aktuellen Situation zu vergleichen. Tja, lieber Jupp, es wäre ja auch sehr langweilig, wenn immer nur der gleiche Verein an der Spitze stehen würde. Wenngleich ich mir schon wünschen würde, wenn in Zukunft nicht nur Dortmund und München um den Gewinn der Meisterschaften spielen würden. Ich gönne den Bayern diesen Sieg und den Gewinn des Henkelmanns. Dieses Spiel konnte/durfte/musste einfach nur einen Gewinnen hervorrufen. Finale ist Finale.

Völlig überflüssig waren aber wieder einmal die Randkommentare vor allem aus den Reihen dritter Vereine. Sehr wenig sportlich und zum Teil reichlich unfair freute man sich dort über die Niederlage des BVB. Das alles dann meist von Vereinsanhängern, deren Vereine schon seit Jahrzehnten kein Finale mehr von innen gesehen haben. Ich kann über so viel Arroganz nur den Kopf schütteln.
Den absolut passenden Kommentar zu dem kürzlich Erlebten beschreibt der Text von Sascha im BVB-Fanzine „Schwatzgelb.de“. Dieser Text trifft den Nagel auf den Kopf und ich könnte ihn auch so unterschreiben.
Bayern München hat das Double im Sack und am kommenden Samstag die Möglichkeit auf ein Tripple aufzuschließen. Die Wahrscheinlichkeit darauf sehe ich als weitaus größer an, als den Gewinn der CL. Stuttgart ist sicherlich ein einfacherer Gegner als Borussia Dortmund. Aber noch steht der Gewinner nicht fest und Wunder geschehen ja auch immer mal wieder.

Gelbe_Wand_CL