Das Wurstbrot ist eine Kulturkonstante.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf war es für uns eine Freude die Reise nach Bochum in das Schauspielhaus anzutreten. Jochen Malmsheimer gab sich und uns die Ehre.
Dank unserer bekannt guten Reiseplanung kamen wir trotz Feierabendverkehr mit verdammt zähen Verkehr in Dortmund und dem dort ungeplanten Kauf eines überteuerten Liters Motoröl überpünktlich am Schauspielhaus an und fanden in der direkten Nachbarschaft auch einen Parkplatz.
Nach dem Besuch der Garderobenfrau vertrieben wir uns noch ein wenig die Zeit im Foyer bis der Schulgong ertönte. Ich fühlte mich in dem Moment in meine Schulzeit zurückversetzt und fragte mich unweigerlich, was denn nun auf dem Stundenplan stehen würde. Kultur stand an. Fachbereich Kabarett.
Der Bühnenbildner hatte zuvor ganze Arbeit geleistet. Ein schwarzer Vorhang im Hintergrund, der von vier roten Scheinwerfern von unten beleuchtet wurde. Dazu ein kleiner quadratischer Tisch auf dem ein Buch und ein Glas Wasser stand und ein Mikrofonständer. Mehr gab es auf der Bühne nicht zu sehen. Wobei alles andere auch nur unnötig vom eigentlichen Geschehen auf der Bühne abgelenkt hätte.
Im Gegensatz zu so manchem „Superstar“ ließ uns der Protagonist keine Minute warten. Pünktlich um 20Uhr wurde das Licht im Saal gedimmt und nur Sekunden später betrat Jochen Malmsheimer die Bühne. Das Programm war aus meiner Sicht recht abwechslungsreich und bestand auch aus ein paar etwas längeren Erzählungen über den Besuch im Zoo und speziell im Affenhaus und über das nächtliche Treiben der Bücher in seiner Bibliothek.
Natürlich durfte das Wurstbrot nicht fehlen, welches als anerkannte Kulturkonstante natürlich einen festen Platz in seinem Programm hatte. Früher war alles besser… 😉
Malmsheimer versteht es wie kaum ein anderer, die Deutsche Sprache geschickt und facettenreich einzusetzen. Eine hervorragende Abwechslung zu dem bekannten Einheitsbrei, den man sonst so geboten bekommt.
Nach einer Pause und einer Zugabe entließ uns Jochen Malmsheimer nach etwa zwei Stunden Programm wieder in unseren öden Alltag. Es war ein tolles Programm und seine Wortgewandtheit war mal wieder außerordentlich. Danke, dass wir dabei sein konnten. 🙂
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