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Tempo 30 – so ähnlich und doch so verschieden

ThirtyDie zwei sind sich so ähnlich, aber dann doch wieder so verschieden.

Gemeint sind zwei Straßen, deren einzige Gemeinsamkeit es ist, auf eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h beschränkt zu sein, um es einmal in einem leichten Beamtendeutsch zu schreiben.

Aber was unterscheidet sie?

Straße 1 verläuft durch unser Wohngebiet, in dem viele Familien mit Kindern leben. Die Straße ist leicht kurvig ohne eine Gerade. Links und rechts der Straße stehen viele Ein-/Zweifamilienhäuser. Es gibt einige verzweigende Seitenstraßen an denen Rechts-Vor-Links gilt. Das Wohngebiet ist eine große Tempo-30-Zone.

Straße 2 ist eine Bundesstraße mit je einer Fahrspur in jede Richtung. Die Fahrbahn wurde aufgrund einer Baustelle um eine Spurbreite seitlich verlegt, um den Bauarbeitern Platz zum Arbeiten zu schaffen. Die Fahrbahn beschreibt eine leichte Kurve, die gut einzusehen und übersichtlich ist, da es seitlich keine Gebäude, Bäume o. ä. gibt.

Beide Straßen befahre ich täglich mindestens zwei Mal und so gut wie jeden Tag ärgere mich über die Fahrweise der Autofahrer. Im Baustellenbereich fahren 90% aller Fahrer genau 30 km/h oder sogar langsamer. Nur wenige sind dort großartig schneller als erlaubt unterwegs.
Das völlige Gegenteil in unserem Wohngebiet. Hier hält sich so gut wie niemand an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Die meisten fahren 50 km/h und einige auch um einiges schneller.

Halt! Einen Unterschied gibt es dann doch noch. Im Bereich der Baustelle hat es schon einige Geschwindigkeitskontrollen gegeben. In unserem Wohngebiet gab und gibt es sie nicht, da der Straßenverlauf angeblich nicht dazu geeignet wäre, so die offizielle Aussage der Behörden. Vermutlich liegt es aber auch einfach nur daran, dass die Anzahl der Fahrzeuge pro Stunde auf beiden Straßen extrem voneinander abweicht. Die zu erwartenden Einnahmen in unserem Wohngebiet sind dann wohl doch zu gering und rechnen sich nicht.

Finde den Fehler.

Foto: „Thirty“ von „cris.e“ (CC BY-NC-ND 2.0)
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2 Kommentare

  1. Axel

    Bei uns sind es auch vornehmlich die Anwohner selbst, die zu schnell fahren. Ist ja sicher in meisten 30er-Zonen so.
    Aber die Stadt sieht einfach keinen Handlungsbedarf, das Wohnegebiet durch ein paar Messungen sicherer zu machen. Da werden dann die tollsten Ausreden aus dem Hut gezaubert.

  2. hskzoom

    Gutes Thema mit einem weiteren Aspekt. Ich weiß nicht, ob es bei euch ebenso ist, aber ich lebe auch in einer Tempo-30-Zone, und diejenigen, die zu schnell fahren, sind die Anwohner/innen selbst.

    Das kann zu skurrilen Situationen führen: durch den „fremden“ Teil der 30er-Zone in den „eigenen“ Teil der 30er-Zone rasen, um dort dann vorbildlich zu fahren.

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