Never say never – sagte damals schon der große Sir Sean Connery und er hatte Recht damit.
Ich mache mir dieses Zitat nun zu Nutze und steige nach einer sechs jährigen Pause wieder in den Amateurfunk ein. Einmal getroffene Entscheidungen können und dürfen auch nach langer Zeit wieder rückgängig gemacht werden, wenn man wieder Lust und Spaß am altbekannten Hobby hat.
Drahtlos mit Funkgeräten unterwegs war ich damals ja schon lange. Das war da noch zu Zeiten, zu denen die Wörter Handy, Internet oder gar WLAN absolut unbekannt waren und schnurlose Telefone beispielsweise noch in den Kinderschuhen steckten.
Drahtlos, das können sich die Kids von heute ja überhaupt nicht vorstellen. 😉
Wie damals alles begann….
(An dieser Stelle darf sich jeder einen kleinen Rückblende-Bildeffekt vorstellen.)
1991
Im jugendlichen und nicht weniger zarten Alter von 16 Jahren kam ich in den Besitz meines ersten CB-Funkgeräts. Ein gebrauchtes Stabo Magnum M, das ich damals von einem Cousin bekommen habe. Damals, als im CB-Funk noch richtig etwas los war und ich dem Funkerclub Wennetal e.V. angehörte. Zu Spitzenzeiten mit der Stabo XM5012 inkl. Selektivrufgerät und dem bekannten 5/8 Lambda-Halbe-Spargel am Balkon des elterlichen Hauses. Im Auto meines Vaters nutzte ich damals auch ein Funkgerät und die berühmte Super Carbonium am Kofferraumdeckel. Wilde Zeiten, in denen man zum Teil noch viel wildere Leute kennenlernen durfte.
1997
Bei der Maiwanderung des Funkerclub nahm auch ein lizenzierter Funkamateur teil, der sein Handfunkgerät dabei hatte. Die Reichweiten, die man damit erzielen konnte, hatten mich fasziniert. Das ging lauter und weiter, als alles, was ich im CB-Funk bisher erleben durfte. Ich besuchte einige Zeit später einen anderen Funkamateur und erlebte die ersten interkontinentalen Gespräche, die dieser führte. Das war genau das, was ich mir immer gewünscht habe. Das war der Zeitpunkt, an dem mich der Virus „Amateurfunk“ richtig gepackt hat. Ich trat wenig später als völliger Newbie dem Ortsverband Meschede im Deutschen Amateur Radio Club (DARC) e.V. bei. Da vor dem Senden das Hören kommt, habe ich damals als Kurzwellenhörer (SWL) angefangen und durfte nach einer kurzen Prüfung das Hörerrufzeichen DE5HWS führen. Ein schon etwas betagtes Kurzwellenfunkgerät (Kenwood TS-520d) und eine im Garten gespannte Dipol-Antenne versorgten mich mit Radio- und Amateurfunk-Signalen aus der ganzen Welt.
1998 – 2010
Im Ortsverband fand im Jahr 1998 ein Lehrgang statt, der als Ziel die Prüfung zur Erlangung der ersehnten Amateurfunk-Lizenz hatte. In Dortmund fand diese Prüfung bei der damaligen RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) statt und gemeinsam mit einigen anderen Mescheder Prüflingen absolvierte ich erfolgreich diese Prüfung, die damals schon so viel für mich bedeutete. Mit dem Rufzeichen DG5HWS durfte ich mich dann auch endlich selbst zu Wort melden. Einige Monate später fand dann noch ein kleines Lizenzupgrade statt, welches mir dann gestattete auch andere Frequenzen mit mehr Sendeleistung zu nutzen. Dazu erhielt ich dann auch das neue Rufzeichen DH6WS, welches ich bis ins Jahr 2010 nutzte.
Meine Aktivitäten nahmen am Ende (2009-2010) aber mehr und mehr ab, weil es trotz vorhandener Funkgeräte, Tuner usw. auf dem Grundstück nicht möglich war, eine einigermaßen funktionierende Antenne zu montieren. Dadurch schwand meine Motivation und irgendwann wurden andere Dinge in der Freizeit dann doch wichtiger, so dass mein Interesse an der Funkerei gegen Null ging und ich nach und nach alle Geräte abbaute und verkaufte. Die jährlichen Kostenbescheide seitens der Bundesnetzagentur führten dann letztlich dazu, dass ich mein Rufzeichen zurückgab, da ich nicht für etwas zahlen wollte, was ich dann doch nicht mehr nutzte. Das Thema war für mich erledigt und abgeschlossen.
Tja, und vor einigen Wochen bzw. Monaten muss irgendetwas diesen kleinen Haufen Asche wieder angefeuert haben. Ich weiß nicht einmal, welcher Anlass hier den Ausschlag gegeben hat. Ich saß bei meinem Nachbarn und Funkamateur Wolfgang und führte ein paar Wartungsarbeiten an seinen Rechnern durch. Irgendwie kamen wir dabei auf das Thema Amateurfunk und die verschiedenen Leute, die ich aus damaligen Zeiten natürlich immer noch kannte und mit denen ich zum Teil auch bis heute Kontakt habe. Das Thema ging mir in den darauffolgenden Tagen nicht mehr aus dem Kopf und ich beschloss, das Thema wieder mit Leben zu füllen.
Ich war bis dahin fälschlicherweise der Meinung, dass ich mit der Abgabe meines alten Rufzeichens erneut eine Prüfung ablegen muss, um wieder am Amateurfunk teilnehmen zu können. Dem war aber nicht so und so schrieb ich Anfang März eine erste E-Mail an die zuständigen Damen und Herren in Dortmund mit der Bitte um Zusendung entsprechender Formulare.
Mein altes Rufzeichen DH6WS war vor wenigen Jahren einem anderen Funkamateur zugeteilt worden, so dass ich es nicht erneut nutzen konnte. Im Internet konnte ich in der Rufzeichen-Datenbank nach einem freien Rufzeichen suchen und meine Wahl fiel so auf das mir nun zugeteilte DL4DE.
Der erste OV-Abend vom Mescheder Ortsverband fand Anfang des Monats auch statt, so dass ich dort viele alte und auch ein paar neue Gesichter antreffen konnte. Es hat sich kaum etwas verändert, vom neuen Clubheim einmal abgesehen, da das alte in der Mescheder Innenstadt abgerissen wurde.
Die Mitgliedschaft im DARC e.V. habe ich auch gleich erneuert und direkt ein paar QSL-Karten drucken lassen, die mich in einigen Tagen mit der Post erreichen sollten.
Bleibt nun noch der Aufbau einer funktionierenden (!) Antenne für Kurzwelle und evtl. auch etwas für UKW und die (Wieder-)Anschaffung eines Funkgeräts. Aber alles zu seiner Zeit. Gehen wir die Sache einfach einmal gelassen und in aller Ruhe an. Ich stehe ja erst am Anfang meiner zweiten Karriere.
Auf ein Neues. 😉
vy73 de DL4DE
Dieter, ich hörte schon davon, dass Du Dein Call eingetauscht hast. Darf man fragen, warum?
Die Mitglieschaft im DARC kann ich ja jederzeit wieder kündigen. Ich will mir über die Arbeit dort ersteinmal selbst ein Bild verschaffen und dann meine Konsequenzen daraus ziehen.
Nur schade, dass der QSL Versand so undurchsichtig geworden ist. Viele verschiedene Systeme, kaum noch Bureau und viele direct mit Euronen im Umschlag. Das war früher irgendwie schöner.
Tjaaa Axel..so ist das Leben.Ich wünsche dir vy73 mit dem neuen Rufzeichen.
DG9DAE ist auch verschwunden und Taucht unter DJ3DK wieder an das Tageslicht.
Ich werde allerdings den weg über (B)Gaunatal nicht mehr gehen.
Funken Versprühen ja..QSL geht Elektronisch,für 100 Euro Beitrag gespart kann ich viele , ganz viel QSL direkt Versenden.
55es73 Dieter ,DJ3DK