Ich bin jetzt nicht der typisch erfolgreiche Teilnehmer eines Kurzwellen-Wettbewerbs. Im Gegenteil. Meine Station, mit ihren bescheidenen 100 Watt Sendeleistung und der über einen Tuner angepassten anfangsgespeisten (sic!) Drahtantenne, ist nun auch nichts, mit dem man bei einem größeren Wettbewerb mehr als nur den ein oder anderen Blumentopf gewinnen kann. Aber der WAEDC (Worked All Europe DX Contest) im September und der WAG (Worked All Germany) im Oktober sind zwei Wettbewerbe, die ich dennoch nur sehr ungern verpasse. Dabei sein ist hier mein Motto. Erfahrungsgemäß sind beide Wettbewerbe immer gut besucht und so hat man dann auch mal die Möglichkeit viele Länder und Regionen in einem festen Zeitraum arbeiten zu können. Vorausgesetzt, die Bedingungen sind entsprechend, was aktuell ja eher nicht der Fall ist.
Worked All Europe DX Contest
Der WAEDC in SSB dauert 48 Stunden und beginnt am Samstag um 0 Uhr UTC, also 2 Uhr MESZ.
Eric und ich haben es uns ab Samstag Mittag im Shack bequem gemacht und in aller Ruhe über die Bänder gedreht. Die Ausbreitungsbedingungen waren, wie erwartet, recht übersichtlich. Die Ausbeute war es ebenso.
Da Eric am Abend noch einen Termin hatte, versuchte ich allein noch einige Stationen ins Log zu bekommen. Nachdem ich größtenteils erfolglos ein paar Runden über die Bänder gedreht habe, schaltete ich die Geräte wenig später für diesen Tag ab.
Am Sonntag konnten wir noch ein paar Punkte ergattern. Die Ost-West-Richtung funktioniert bei uns noch am Besten. So konnten wir Russland und die Ostküste der USA/Canada recht zuverlässig erreichen. Auch Stationen aus dem Nahen Osten stellten größtenteils keine Probleme dar. Südamerika und Afrika waren dagegen unsere toten Zonen.
Eric war sehr zufrieden und zu Recht stolz auf seine ersten Verbindungen ins weit entfernte Ausland. Er hat für jede Station schon seine QSL-Karte ausgefüllt. Jetzt warten wir noch auf die Fertigstellung der Auswertung und auf die Freigabe der Urkunden.
Worked All Germany
Der WAG dauert im Gegensatz zum WAEDC nur 24 Stunden lang und beginnt um 15 Uhr UTC, also 17 Uhr MESZ.
Der große Vorteil beim WAG ist, dass jede Verbindung zählt. Also auch die innerhalb Deutschlands. Hier kann also aus den Vollen geschöpft werden. Auf 10m konnten wir zwischendurch auch Madeira erreichen. Wir haben diesen Contest vor allem dazu genutzt, das Hören von SSB-Signalen zu trainieren. Dazu kommen dann ja noch die kreativen Buchstabiermethoden einiger Stationen, die es einem Anfänger nicht unbedingt einfacher machen.
Das letzte QSO haben wir mit DF8AB ins Log gebracht. Eine zeitliche Punktlandung um 14:59 Uhr am Sonntag Nachmittag.
Uns hat die Teilnahme viel Spaß gemacht. Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Ganz sicher!