Ich musste meinem Körper dann doch mal wieder etwas Bewegung gönnen und bin gestern am frühen Abend zu einer kleinen Wanderung aufgebrochen. Die Route hatte ich im Kopf schon grob festgelegt und so packte ich neben meinem Smartphone und dem mp3-Player auch gleich meinen alten Navigationshelfer (Garmin eTrex Vista hcx) mit ein. Mein Weg führte mich über gut ausgebaute Waldwege Rund um den Kehling.
An einer Wegkreuzung war ich mir nicht sicher in welcher Richtung ich nun weitergehen musste und so warf ich einen Blick auf mein Garmin, als ein Auto vorbei fuhr und neben mir anhielt. Der Fahrer war in Olivgrün gekleidet und fragte mich, ob ich ein Geocacher sei. Dies verneinte ich und gab an, nur zum Wandern dort zu sein.
Daraufhin sagte er, dass nur etwa 20 Meter neben mir ein Cache zu finden sei. Ich wunderte mich darüber, da Förster und Jäger ja im Allgemeinen nicht immer so gut auf die Geocacher zu sprechen sind. Ich sagte, dass ich es begrüßen würde, dass er diesem Hobby so positiv gegenüber stehen würde. Letztlich habe er auch nichts dagegen, solange die Dosen am Wegesrand positioniert würden. Wenn allerdings ganze Cacher-Gruppen wie eine Wildschweinrotte durch das Unterholz ziehen, dann sei auch bei ihm der Punkt erreicht, an dem er eingreifen müsse. Denn der Wald sei in der Hauptsache für Tiere und Pflanzen da. Der Mensch sei nur ein Nutzer des Waldes und sollte sich daher auch entsprechend zurückhaltend verhalten. Da ich diese Einstellung voll und ganz teile, gab ich mich daraufhin als Ex-Cacher zu erkennen. Wir sprachen daraufhin noch einige Minuten über die gegenseitigen Erfahrungen mit dem jeweiligen Gegenüber und über die Problematik zwischen Waldbetretungsrecht und den Schäden, die vielerorts durch Geocacher verursacht werden und dass das Hobby mittlerweile zu einem gewissen Massenphänomen geworden ist, was stellenweise zu einem echten Problem wird.
Für mich war es angenehm zu erfahren, dass es seitens der Förster und Jägerschaft auch positive Stimmen zum Thema Geocaching gibt. Man toleriert die Freizeitbeschäftigungen der Menschen und freut sich sogar darüber, dass man dadurch auch wieder häufiger an die frische Luft kommt. Aber alles muss in einem gewissen Maß bleiben und darf nicht übertrieben werden. Beschädigungen an Bäumen o. ä. werden nicht toleriert. Beim Rest drückt man auch gerne mal ein Auge zu.
Dennoch bleibt für mich das Geocaching dort, wo es seit mehr als zwei Jahren liegt – in der Schublade. Seit es zu einem gewissen Massenphänomen geworden ist, leidet vor allem die Qualität der Caches. Quantität geht vor Qualität. Solange sich daran nichts ändert, werde ich nicht wieder einsteigen. Und wie man vieler Orts hört und liest, geht es nicht nur mir so.
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